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Fastnacht

Der TV Wilsenroth veranstaltet alljährlich am zweiten Samstag vor dem Fastnachts-Wochenende seine traditionelle Kappensitzung in der Mehrzweckhalle.

Über 100 aktive Tänzer, Redner und Sänger bieten dann immer ein buntes Programm und die Stimmung ist legendär!

Darüber hinaus veranstaltet der TVW alle zwei Jahre ein Männerballett-Tanzfestival am Freitag vor dem Fastnachts-Wochenende. Männergruppen aus dem gesamten Nassauer Land reisen dann an und begeistern das närrische Publikum.

Eigens für die Fastnacht finden sich immer verschiedene Gruppen, wie das Männerballett oder die Tanzgruppe Relax zusammen und üben für ihren Auftritt.

Geselligkeit war im Turnverein Wilsenroth schon immer eine der besten Disziplinen.

So veranstaltete der Turnverein seit Mitte der 50er Jahre im Saal des Gasthofes Reichwein seine erste Fassenachtsveranstaltung.

Damals - in zwangloser Atmosphäre, aufgelockert von Tanzmusik - forderten vor allem Büttenredner mit ihren Vorträgen wie die von Archibald (Josef Kilberg) oder Georg Türk, Karl Heinz Hilpisch, Karlheinz Krekel, Egon & Georg Türk (Strickoma), Marlies Krekel und Otmar Krekel die Lachmuskeln der närrischen Turner. Zur damaligen Zeit bereits legendär war Willi Pistor, der als Till Eulenspiegel über viele Jahre die Orts- und Weltgeschichte beleuchtete. Sitzungspräsidenten waren damals Mathias Brill und Giovanni DaVia.

Auch närrische Sängerknaben hatte der Turnverein damals vorzuweisen (Otmar Krekel, Heribert Plotz, Erwin Luchesi, Alois Kundermann, Kurt Bock).

Aus diesen ersten Gesangseinlagen entstand später dann das bekannte Dreigröschelchen-Trio mit Christof Schlimm, Josef Reichwein, Kurt Bock, später Willi Lixenfeld, Franz-Josef Kegler, Raimund Schardt und noch später Jürgen Zabel, Peter Jung, Christian Schlimm, Benedikt Göbel.

Ihnen gelang es, Jahr für Jahr mit viel Humor und eingängigen Melodien von Geschehnissen aus dem Dorf zu berichten.


Mit dem Umzug des Turnbetriebes in die Mehrzweckhalle zogen auch die Fassenachter mit ihrem noch fassenachtlichen bunten Abend um.


Ab 1972 stand Jack Neunzerling als Sitzungspräsident über Jahrzehnte den nicht selten tobenden närrischen Massen vor.
Sein „Hej sejn me wirrer, sejn me wirrer do!“ gehört zur Fassenacht in „Willsero“!



Seit 1976 wurde am Freitag und am Samstag Abend, 14 Tage vor dem Fassenachts-wochenende, die närrische Kappensitzung des neuen „Siebenerrates“ (der immer durch die 4 Maschorese zum 11-Rat wird) in der neuen Narrhalla abgehalten.


Mit Tänzen Büttenreden und Gesangseinlagen entwickelten sich diese Veranstaltungen in jenen Jahren zu einem festen Bestandteil im Jahreslauf des Turnvereins, ja des ganzen Dorfes.

Tragende Säulen des gesamten Vereins wurden in diesen Jahren vor allem von Marlies Klink und Ingrid Staudt initiiert: so das 1976 eigens für die Kappensitzung gegründete Männerballett (Heinz Richter, Günter Habel, Walter Hof & Egon Türk), dann das Hausfrauenballett und die 1979 gegründete Marsch-Tanzgruppe (Qualmende Socken).


Närrische Choreographien dieser Gruppen kamen von Rita van der Burg, Miriam Kundermann, Susi Gräf, Dorothee Kremer, Armin Bock, Christine Hartmann, Annette Gölzner, Simone Knapp, Gabi Schlimm, Silke Brahm, Birgit Junkert, ....

Der Tanzbereich differenzierte sich im Zuge der Discowelle Anfang der 80er. Ein erster Schautanz wurde von den Marsch-Tänzerinnen als Discomäuse und mit dem Ententanz einstudiert. Ebenso wurde eine Kindertanzgruppe (die heutigen Quasselstrippen) Anfang der 80er gegründet, die zunächst unter der Leitung von Anja Napiontek, später Susi Gräf und dann Nadine Plotz stand. 1994 konnten auch noch kleinere Kinder, als die später auch im Turniersport erfolgreichen „Minis“ die Fassenachtsbühne erobern. Sie wurden zunächst trainiert von Simone Knapp und Ursula Kilberg.


Die Qualmenden Socken waren über viele Jahre regelmäßig in der Fastnachtssaison ausgebucht und standen mit den Mainzer Hofsängern genauso auf den Bühnen, wie sie mehrmals im Fernsehen zu sehen waren.


Auch Tanzpaare (Markus Knapp & Eva Schneider, Susi Gräf & Armin Bock, Michael Koch & Steffi Schlimm) und Solistinnen (Simone Knapp, Susi Gräf, Stefanie März, Eileen Kanschik, Johanna Klink) bereicherten die breite Pallette tänzerischer Einlagen bei den Kappensitzungen des TVW.

1986 wurde anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Männerballettes die heimische Fassenachtsszene revolutioniert – man richtete in Wilsenroth zum ersten Mal ein Festival für tanzende Männerbeine aus, das seitdem alle 2 Jahre in Wilsenroth stattfindet und Gruppen aus dem ganzen Nassauer Raum närrisch verbindet.

Sogar bekannte Fernsehfassenachtsgrößen fanden im Rahmen der Männerballettfestivals den Weg in die Wilsenröther Narrhalla, so z.B. der Sitzungspräsident der Fernsehsendung „Hessen lacht zur Fassenacht“ Karl Örtel und seine Kollegin Corinna Orth.

Mit der Zunahme und Professionalisierung der Tanzeinlagen ging in den 90er Jahren leider auch ein Verlust an gesanglichen Beiträgen und Büttenreden einher. Playbackshows und Sketche lösten klassische Fassenachtsbeiträge ab.

Garanten für das Training der Lachmuskeln in der Bütt und auf der Bühne in all den Jahren waren Willi Pistor, Leni Jung, Karin Brill, Eckhard Türk, Marlies Klink, Rosel Bock, Armin Bock, Simone Plotz, Till Langschied, Birgit Göbel, Eva Stahl, Anna-Lena Klink & Phylicia Böhm, Marc Schütz, Thomas Rosenbaum, Manuel Rosenbaum, Yvonne Stein, Pfr. Dieter Klug, Benedikt Ibel, Sandra Türk, Marianne Frensch, Norbert Heier, .....
Die Dippegucker (ich wechselnder Besetzung, z.Zt. Benedikt Ibel, Rene Brahm, Manuel Rosenbaum), Jack Neunzerling mit seinem beliebten und unvergleichlich launischem Blick aufs Ortsgeschehen und unser Gastredner Werner Simon versuchten erfolgreich auch in den letzten Jahren karnevalistische Akzente in den Tanzshows zu setzen.

Ein Prinzenpaar regierte 2004 mit ihrer Lieblichkeit Prinzessin Alexandra I. (Knapp) und Prinz Wolfgang I. (Retagne) die Narren des Turnvereins.

2014 regierte das Kinderprinzenpaar .... die Wilsenröther Narren.

Die Fassenacht ist eine Tradition, die seit jeher viele Wandlungen durchgemacht hat. So finden die Veranstaltungen nun sonntags nachmittags und samstags abends statt, so lösten Armin Bock und Simone Plotz gemeinsam Peter Jung und dieser Jack Neunzerling ab – doch eine Konstante ist in all den Jahren geblieben – Marlies Klink als Mutter der närrischen Kompanie.